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Landesgartenschau Höxter 

Wie alles begann!

 

Getragen und mit Organisiert von der Bürgerschaft Höxter

Mit einem unvergleichlich attraktiven Konzept wird die Stadt Höxter 2023 die Landesgartenschau NRW ausrichten. Eine Landesgartenschau in einer historischen Innenstadt und einer UNESCO-Welterbestätte mit der Weser als verbindendem Element.

Präsentiert werden neben den üblichen Gartenanlagen 1.200 Jahre Geschichte der Stadt Höxter und der Welterbestätte Corvey. Jeder Ort für sich ist bereits einen Besuch wert, aber zusammen werden sie die perfekte Bühne für eine einzigartige Landesgartenschau bieten

Wie alles Begann
Am 16.02 2018 lag die Machbarkeitsstudie vor – die Experten sahen großes Potential

Bild: © Stadt Höxter

 

Auf dem Bild von links nach rechts: Bürgermeister Alexander Fischer, Laura Heuschneider und Elmar Pröbsting vom Büro Heuschneider Bild: © Stadt Höxter

Das Landschaftsarchitekturbüro Heuschneider aus Rheda-Wiedenbrück stellte im Rahmen eines Bürgerforums die Machbarkeitsstudie der Bewerbung zur Landesgartenschau 2023 vor und empfahl der Welterbe Stadt, sich für das Großevent zu bewerben. 

Die Stadt Höxter verfügt über viel Potential für eine erfolgreiche Landesgartenschau, so die Experten.


Am Donnerstag, 22.02.2018, entschied der Rat der Stadt Höxter in seiner öffentlichen Sitzung über die Abgabe der Bewerbung zur Durchführung der Landesgartenschau 2023.


Die Abgabe der Bewerbungsunterlagen fand am 01.03.2018 statt
Die offizielle Übergabe der Unterlagen zur Bewerbung Höxters um die Landesgartenschau 2023 an das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf erfolgte nicht formlos auf dem Dienstweg, sondern durch eine Delegation aus Höxter. Diese Geste unterstrich zusätzlich die Wertigkeit der Aktion für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Höxter. Der Bustransfer mit 150 Plätzen den die Stadt Höxter extra organisiert hatte, starten am 1. März 2018 um 12 Uhr ab dem Stadthaus, Westerbachstraße 45, Richtung Düsseldorf.

Bild: © Stadt Höxter

Mit drei Bussen fuhren die Höxteraner nach Düsseldorf, um die Bewerbungsunterlagen für die NRW-Landesgartenschau 2023 persönlich an die Ministerin Christina Schulze Föcking vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zu übergeben.

Auf dem Bild sehen Sie v.l.: BM Alexander Fischer, Ministerin Christina Schulze Föcking, Ida-Maria Berens, MDL Matthias Goeken und Baudezernentin Claudia Koch Bild: © Stadt Höxter

 


Dazu Worte von Bürgermeister Fischer zum Antrag im Jahr 2018

Willy Brandt hat einmal gesagt, der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu gestalten. Das, so meine ich, können wir bei unserem Handeln als eine wichtige Grundvoraussetzung ansehen, um das Leben in unserer schönen Stadt immer wieder ein Stück weit zu verbessern. Ziel ist es, unsere Stadt attraktiv zu gestalten und diese Attraktivität weiter zu steigern, um so die Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern und unsere Stadt als Wirtschafts- und Einzelhandelsstandort, als Tourismusstandort und Schulstandort, als Stadt des Welterbes Corvey, zu stärken.

 


Denn, wir leben in einer schönen Stadt, in der man gut arbeiten, gut leben und auch investieren kann. Mit der Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2023 erreichen wir nicht nur eine Steigerung der Attraktivität und der Lebensqualität, sondern auch die Verwirklichung einer Vision, Weser, Altstadt und Welterbe miteinander zu verbinden. Und das zudem in dem Jahr, in dem unsere Stadt ihr 1200-jähriges Bestehen begehen wird.
Die Ausrichtung einer Gartenschau in dieser Größenordnung ist Aufgabe einer gesamten Stadt und kann nur erfolgreich durchgeführt werden, wenn die gesamte Stadt, d.h.  alle dahinterstehen. Dies gilt für eine kreative und innovative Zusammenarbeit mit dem Rat unserer Stadt, der gesamten Bürgerschaft, den Verbänden und Unternehmen.
Der Plan ging auf nicht zuletzt durch die Bürger der Stadt, die von Anfang an hinter dem Projekt Bundesgartenschau 2023 standen. Vor allem gebildete Bürgerforen, in denen sich Bürgerinnen und Bürger persönlich mit einbringen konnten, sowie durch die finanzielle Unterstützung heimischer Unternehmen, wurde seit der Antragsstellung das Projekt Bundesgartenschau in Höxter stetig vorangetrieben.


Es war von Anfang an allen Beteiligten klar, dass, es für den Erfolg der gemeinsamen Bestrebungen erforderlich sein wird, dass alle Seiten gut zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.

Bewertungskommission der Landesgartenschau in Höxter zu Besuch am 02. Mai 2018

Auf dem Bild v.l.: Stefan Fellmann (FBL Recht),Christian Höke (madeye films), Philip Warneke (LRW Medien), Baudezernentin Claudia Koch, Claudia Warneke (LRW Medien), Madeline Sprock (madeye films), BM Alexander Fischer Bild  © Stadt Höxter


Bei bestem Wetter, konnte sich die Kommission zunächst per Fahrrad und später mit dem Weserdampfer vom Wasser aus einen Überblick über das geplante Gartenschaugelände machen.

 


Am 15.05.2018 die großartige Nachricht
Höxter ist Ausrichter der Landesgartenschau 2023

 

Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking hat die positive Nachricht per Videobotschaft überbracht. Höxter hat den Zuschlag zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2023 erhalten.

 

Im Rahmen der sich anschließenden Pressekonferenz wurden im Historischen Rathaus die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Handel informiert.
Bild:© Stadt Höxter

 

Mitbestimmung wurde von Anfang an großgeschrieben:

Die Wahl des Logos

Die Landesgartenschau Höxter bekommt ein Logo

In einem deutschlandweit einzigartigen Beteiligungsprozess waren am 10.07 mehr als 250 interessierte Höxteraner Bürgerinnen und Bürger der Einladung der beiden Geschäftsführer Heinrich Sperling und Claudia Koch gefolgt, um bei der Präsentation der teilnehmenden sechs Agenturen dabei zu sein und selbst abzustimmen.

Die Expertenjury bestand aus dem Bürgermeister der Stadt Höxter, Geschäftsführung der LGS gGmbH, Experten aus Tourismus, Marketing und Wirtschaftsförderung sowie ausgelosten Höxteraner Bürgern, Mitgliedern des Fördervereins, Schüler- und Jugendvertretern fanden sich am 11.07 zur Beratung im Historischen Rathaus ein.

Die Gesamtwertung setzt sich wie folgt zusammen: 35 % Juryurteil, 25 % Publikumsvoting, 40 % Preis bzw. Wirtschaftlichkeit.

Wer hat das Rennen gemacht? Das Geheimnis wurde in der Pressekonferenz am 12.07.2019 im Ratssaal des Historischen Rathauses gelüftet.
Der Entwurf der heimischen Grafikdesignerin Barbara Fien, die sich am überregionalen Wettbewerb für das Logo zur Landesgartenschau 2023 beteiligt hat, hatte den Zuschlag erhalten.

Video: Wahl des Videos


Landesgartenschau-Song

Rund 800 Menschen waren auf den Floßplatz in Höxter gekommen, um den Song Contest vor schönster frühherbstlicher Höxteraner Kulisse zu verfolgen und ihre Favoriten zu wählen.


Landesgartenschau-Song  als Studiofassung zur Verfügung. Martin Tilgner und Sebastian Hegener sorgen für einen echten Ohrwurm. 

„Ich bin, Du bist, Höxter, das sind wir“ – der frischgekürte offizielle Song der Landesgartenschau Höxter 2023 hat von den ersten Tönen an absolute Ohrwurmqualitäten. Wer ihn hört, bekommt neben guter Laune die Melodie so schnell nicht aus dem Kopf.

Die vierköpfige Jury bestand aus Stefan Friedrich, Dirk Bendfeld, Leonore von Falkenhausen und Stargast Mike Leon Grosch. Sie urteilten über die zehn vorgestellten Songs. Auch das Publikum konnte am Höxteraner Floßplatz per Applausometer mit abstimmen. Bild: LGS 2023 Höxter/Julia Ures

Wahl des Landesgartenschau-Song

Am Samstagabend den 25.09.2021 stand um Punkt 21.47 Uhr nach einem extrem spannenden Contest fest, wer in der Gunst von Jury und Publikum am weitesten vorn lag: Martin Tilgner und Sebastian Hegener mit ihrem eigens für die LSG komponierten Song „Höxter ist unser Ding“. Die dynamische Hymne überzeugte sowohl in der Publikumswertung, die den lautesten Applaus mit der höchsten Punktzahl versah, als auch in der Jurywertung, zusammengetragen von Sopranistin Leonore von Falkenhausen, Agenturinhaber und Veranstalter Stefan Friedrich, Radio Hochstift-Reporter Dirk Bendfeld und Popsänger Mike Leon Grosch.



Rund 800 Menschen waren auf den Floßplatz gekommen, um den Song Contest vor schönster frühherbstlicher Höxteraner Kulisse zu verfolgen und ihre Favoriten zu unterstützen. Besonders viele Fans brachte die Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen mit: unzählige Familienmitglieder und Freunde, die lautstark applaudieren und mit Trillerpfeifen ordentlich Lärm machten.  





Von Rock über Schlager bis zum Gospel waren beim Song Contest nahezu alle musikalischen Genres vertreten. Vergleiche der auftretenden Musikerinnen und Musiker mit Udo Jürgens, Joe Cocker oder Juliane Werding belegten die hohe künstlerische Qualität der Darbietungen. Aus den 21 Einsendungen hatte die Jury im Vorfeld zehn Finalisten bestimmt, die live ihre Songs performten. Großes Lob für alle kam auch von Landesgartenschau-Geschäftsführerin Claudia Koch: „Bei jedem Song habe ich mitgefiebert. Ich bin wirklich stolz auf Höxter, dass wir so wunderbare Künstler hier haben! Besonders freue ich mich über den Siegertitel, wir haben einen tollen Song für Höxter gefunden!“

Dabei musste es für „Höxter ist unser Ding“ ganz schnell gehen. Denn Entertainer Sebastian Hegener war quasi in letzter Minute eingesprungen, nachdem die ursprüngliche Sängerin schwangerschaftsbedingt am Samstag nicht dabei sein konnte. Hobby-Pianist Martin Tilgner aus Höxter, aus dessen Feder der Song stammt, fragte den Berufsmusiker Hegener an, der durch eine Reihe von Castingshows bekannt geworden war, nicht lange überlegte und begeistert dabei war. Die beiden eroberten Jury und Publikum und legten so einen Senkrechtstart hin.

Platz zwei belegte die Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen mit 22 Jungs und Mädchen aus der vierten Klasse und dem fröhlichen Gute-Laune-Lied „Mit einer Blume im Knopfloch“. Als Sonderpreis wurden die Schülerinnen und Schüler von den LGS-Geschäftsführern Claudia Koch und Jan Holsteg eingeladen, ihren Song auf der offiziellen Eröffnungsfeier der Schau im Frühjahr 2023 nochmals live zu präsentieren.

DSDS-Finalist Joshua Tappe aus Höxter rangierte beim Landesgartenschau Song Contest auf Platz drei mit „La-la-la-Landesgartenschau“. Weitere Auftretende waren der Chor Living Voices, Claus Appel (extra vom Bodensee in die Heimat gereist), Daniel Rodenberg, Lothar Pohlschmidt, Thomas und Pia Golüke, Jonas Fischer und Marita Klinke. Für das Team der Landesgartenschau Höxter 2023 ging mit dem Finale des Song Contests ein aufregender Tag zu Ende, denn am Vormittag war beim Baggerfest der offizielle erste Spatenstich – vielmehr: der erste Baggerhub - vorgenommen worden. Den Baubeginn feierten rund 300 Gäste aus Politik und Verwaltung, Institutionen, dem Landesgartenschauumfeld, Förderverein und Stadtbevölkerung am Dampferanleger.  

Fotos: LGS 2023 Höxter/Robert Warneke

Die Bundesgartenschau steht auch für Hoffnung und Zukunft
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am 10.03.2022 den ersten Großbaum auf dem Gelände der Landesgartenschau 2023 in Höxter gepflanzt. Es ist eine Stieleiche, die der Schirmherr des Großevents im künftigen Archäologiepark in die Erde setzte: Als „Zeichen der Hoffnung“, wie Wüst betonte. „Wer einen Baum pflanzt, der glaubt an die Zukunft“, zitierte er Martin Luther. Dieser Satz gelte besonders in einer Zeit, die vom Krieg und einer humanitären Katastrophe in der Ukraine geprägt sei.  Wüst trug sich auch ins Goldene Buch der Stadt Höxter ein.

Baggerhub statt Spatenstich zum offiziellen LGS-Baubeginn

Politprominenz beim ersten Baggerhub für die Landesgartenschau in Höxter: Regierungspräsidentin Judith Pirscher (hinten v.l.), Ina Scharrenbach (NRW-Bauministerin), Gartenschau-Botschafterin Holli von Höxter (vorne v.l.), Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann, Hans Christian Eckhardt (Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege), Geschäftsführerin Claudia Koch, Geschäftsführer Jan Holsteg, Matthias Goeken (Landtagsabgeordneter) und Ursula Heinen-Esser (NRW-Umweltministerin). Bild: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH


"Holli": Die Botschafterin der Landesgartenschau in Höxter

Junge Bürgerin der Stadt Höxter wird Gartenschau-Botschafterin

"Holli": Die Botschafterin der Landesgartenschau in Höxter hatte am 28. August 2021 ihren ersten Auftritt. Auf einer Bühne in der Stummrige Straße wurde die zauberhafte Elfe (KWG-Schülerin Greta Albers (17) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Dimension des Großprojektes zur Stadtentwicklung entsprechend wurde der obligatorische 1. Spatenstich zur Landesgartenschau Höxter 2021 mit schwerem Gerät durchgeführt - zur Überraschung der aus Düsseldorf angereisten Politprominenz.  

Bild: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

Es war eine junge Frau, die am Samstagmittag, 25. September, den offiziellen Start zu den umfangreichen Bauarbeiten im Vorfeld der Landesgartenschau 2023 ausführte: Michelle Stölting, Baggerführerin von der Firma Kögel Bau, grub ihre mächtige Baggerschaufel in die Weserböschung. Rund 300 Gäste hatten sich zum Baggerhub mit Bürgerfest am Dampferanlager eingefunden.

Bürgermeister Daniel Hartmann ließ den herkömmlichen Spaten, den er im vergangenen Jahr von der Landesgartenschau-Stadt 2020 Kamp Lintfort quasi als Staffelstab übergeben bekommen hatte, neben dem Rednerpult stehen. „Aufgrund der Dimension der anstehenden Bauarbeiten in unserer Stadt ist ein symbolischer Spatenstich nicht ausreichend – hier ist schweres Gerät notwendig“, sagte er.

Die aus Düsseldorf und Detmold angereiste Politprominenz hatte es nicht erwartet, beim 1. Spatenstich mit einem Bagger konfrontiert zu werden, zeigte aber keine Berührungsängste mit dem kolossalen Baugerät. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach kletterte direkt auf die Baggerkette. „Eine Landesgartenschau ist immer eine große Chance für langfristige Investitionen in den in den öffentlichen Raum“, hatte sie zuvor gesagt. Knapp 9 Millionen Euro an Städtebauförderung hat ihr Ministerium bisher für das Projekt in Höxter bewilligt. Scharrenbach betonte: „Eine Stadt zukunftsorientiert umzubauen, das heißt heute den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und gleichzeitig ein lebenswertes Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.“

Bild: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser unterstützt mit ihrem Ressort finanziell das, was hinter den Kassenhäuschen der Landesgartenschau passiert. „Landesgartenschauen sind ein ganz tolles und echt erfolgreiches Instrument, um die Lebens- und Umweltqualität in unseren Städten und Gemeinden zu verbessern“, sagte sie. „Gartenschauen leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Ausbau der grünen Infrastruktur und im Kampf gegen den Klimawandel. Sie sind Orte der Begegnung für Jung und Alt.“

Beide Ministerinnen und Bürgermeister Hartmann hoben das große Engagement des heimischen Landtagsabgeordneten Matthias Goeken um die LGS-Realisierung hervor.

Regierungspräsidentin Judith Pirscher sprach von einer Zeitreise, die die Besucherinnen und Besucher der Landesgartenschau 2023 erwartet. „Sie werden eine Stadt kennenlernen, die mit ihrer Geschichte bewusst umgeht und die Tradition und Wandel verbindet. Mit der Landesgartenschau werden die drei herausragenden W´s der Stadt Höxter zu einem Ganzen verwoben: Die Weser, die historischen Wallanlagen und die Welterbestätte Corvey.“  

Hans Christian Eckhardt von der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege (LAGL) hob die Bedeutung vieler ehrenamtlicher Helfer hervor: „Eine Landesgartenschau kann nur funktionieren, wenn es auch in der Region ehrenamtliche Vereine, Bürger, Initiativen und Fördervereine gibt, die ihren Beitrag zum Gelingen dazu steuern.“

Die beiden Landesministerinnen und Bürgermeister Hartmann bitten die Bevölkerung um Verständnis und Langmut für die zahlreichen Baustellen und Verkehrsbehinderungen, die nun bis zum Frühjahr 2023 in Höxter entstehen. „Es wird sich lohnen“, ist sich Heinen-Esser sicher.

Was konkret entsteht und wie schön es werden wird, das erläuterten anschließend die beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH, Claudia Koch und Jan Holsteg, interessierten Gästen bei mehreren Geländeführungen am Rande des gut besuchten Bürgerfestes mit Livemusik und vielfältigem Programm für Groß und Klein.

Fotos: LGS 2023 Höxter/Robert Warneke

  

Die Bundesgartenschau steht auch für Hoffnung und Zukunft
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am 10.03.2022 den ersten Großbaum auf dem Gelände der Landesgartenschau 2023 in Höxter gepflanzt. Es ist eine Stieleiche, die der Schirmherr des Großevents im künftigen Archäologiepark in die Erde setzte: Als „Zeichen der Hoffnung“, wie Wüst betonte. „Wer einen Baum pflanzt, der glaubt an die Zukunft“, zitierte er Martin Luther. Dieser Satz gelte besonders in einer Zeit, die vom Krieg und einer humanitären Katastrophe in der Ukraine geprägt sei.  Wüst trug sich auch ins Goldene Buch der Stadt Höxter ein.





WAS ERWARTET DIE BESUCHER AUF DER LANDESGARTENSCHAU IN HÖXTER 2023

Wall wird zum blühenden Band um die Altstadt

Visualisierung - Bildrechte Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin


Visualisierung - Bildrechte Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin


Höxters grüner Altstadt-Ring soll bei der Landesgartenschau zum Besucher-Magneten werden. Der mittelalterliche Wall wird zwischen Grubestraße und Corveyer Allee komplett umgestaltet. Gleich im zentralen Eingangsbereich an der Stadthalle wird es blumig: Kniehohe Holzbeete empfangen die Gäste, die im Frühling, Sommer und Herbst jeweils neu bepflanzt  werden sollen. Diese sogenannten Wechselflorkästen sollen die Besucher „bunt und fröhlich abholen“, wie es Gartenschau-Geschäftsführererin Claudia Koch formuliert.

Bild: Visualisierung - Bildrechte Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin

Die Wege auf dem Wall selbst werden in Naturstein neu gepflastert – „passend zum neuen Bodenbelag in der Fußgängerzone und an der Weserpromenade“. Zusätzlich entsteht ein schmaler Pfad entlang der Stadtmauer. Das alte Gemäuer wird zur Landesgartenschau komplett mit Stauden bewachsen sein. Claudia Koch verspricht ein „blühendes Band“ – bis auf zwei ökologische Nischen, die die natürliche Vegetation an einer Mauer zeigen sollen.

Auf dem Wall selbst präsentieren sich sechs bis sieben Gartenlandschaftsbaubetriebe aus der Region. Jeder kann auf einer abgeteilten Fläche sein Können zeigen, kündigt Claudia Koch an: „Wir werden dort den Hausgarten von heute und von morgen sehen – von modern bis naturnah.“  Auch zwei direkt an das Gelände grenzende Privatgärten werden von den Besitzern zeitweise für Besucher geöffnet. „Die Leute leben schließlich quasi auf dem Gartenschau-Gelände“, erklärt die Geschäftsführerin das Konzept der Bürgergärten. Ebenso wird der Außenbereich des neu gebauten Bethel-Wohnheims in das Gartenschau-Areal integriert.

Auf dem ehemaligen Hallenbad-Parkplatz entsteht ein Kinderspielplatz, der sich thematisch mit Märchen beschäftigt – wie es sich für die Hänsel-und-Gretel-Stadt Höxter gehört. Genau wie für die beiden weiteren Spielplätze auf dem Gartenschaugelände wurde dafür eigens ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt.  

Jeder bekommt sein Eckchen auf dem Wall: Die Schulen, die Kleingartenvereine, die Lebenshilfe, eventuell auch die Partnerstadt Sudbury. Besonderer Hingucker werden der Porzellangarten der Manufaktur Fürstenberg und der Buddha-Garten, ist sich LGS-Geschäftsführer Jan Holsteg schon jetzt sicher. Genauso sehenswert wie der Beitrag der Architektur- und Landschaftsarchitektur-Studenten von der Technischen Hochschule.  

Hinter der Nicolai-Schule entsteht ein weiterer Spielplatz, der das Leben in einer mittelalterlichen Stadt aufgreift. „Wir wünschen uns dort von den Spielplatzplanern ein

Türmchen, wo man von oben den Grundriss der Stadt erahnen kann“, verrät Holsteg. Verschiedene Friedhofsgärtner werden zeigen, wie Gräber gestaltet werden können. Den Abschluss bildet der Lesegarten am Hoffmann-von-Fallersleben-Denkmal – mit Bücherschränken und Sitzgelegenheiten zum Schmökern. „Der Bereich wird als Stadtplatz ganz neu gefasst und durch eine Grüninsel von der Straße abgetrennt.“

Genauso soll der Berliner Platz als Eingang zur Stadt und zur Gartenschau deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnen. „Wir planen dort auf vielfachen Wunsch ein Freiluft-Schachspiel, zwei Tischtennisplatten und eine Boule-Bahn“, sagt die Gartenschau-Chefin. Bänke, Abfalleimer – die komplette Infrastruktur werde erneuert. „So wollen wir auf Dauer das Antlitz der Anlage verbessern“, so Claudia Koch weiter.

Sie hat das erklärte Ziel, die Gartenschau-Besucher durch die Stadt zu leiten. „Wir lenken die Leute bewusst Richtung Marktstraße, zu den schönen Fachwerkfassaden, mitten durchs lebendige Treiben in den vollen Cafés und inhabergeführten Geschäften“, betont die Baudezernentin.

Demnächst werden die Bauarbeiten in den einzelnen Parkteilen nach und nach beginnen. Sobald die Bagger in den jeweiligen Abschnitten rollen, wird die Gartenschau-Gesellschaft Baustellenführungen für Interessierte anbieten. Die Termine werden noch bekanntgegeben.


Remtergarten - Am Kloster Corvey

Duftende Rosen, essbare Blüten und heilsame Kräuter

Der Remtergarten am Kloster Corvey - Visualisierung - Bildrechte Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin


Der Remtergarten am Kloster Corvey spricht zur Landesgartenschau alle Sinne an. Er soll dauerhaft zum Anziehungspunkt für Kulturliebhaber und Gartenfreunde werden.

Bisher liegt er noch versteckt hinter hohen Klostermauern – zur Landesgartenschau in Höxter soll der Remtergarten in Corvey auch von der Weserseite aus zugänglich gemacht werden – und damit für die vielen Radtouristen, die am Fluss entlang unterwegs sind. „Wir werden das Weltkulturerbe Corvey erstmals zum Radweg öffnen“, freut sich LGS Geschäftsführerin Claudia Koch. Der eigentliche Eingang wird allerdings direkt am Schloss sein.

„Der Besucher muss also über die Corveyer Achse laufen und wird den Eindruck des Westwerks mitnehmen“, hofft die LGS-Chefin. Wer die Gartenschau besucht, sollte sich nach Möglichkeit eben auch das karolingische Kleinod anschauen – ein „Mitnahmeeffekt“ für beide Seiten. Schließlich gehört das im neunten Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Weserbergland und ist natürlich einen Besuchwert – vielleicht dann in Kombination mit der Landesgartenschau.

Durch den Innenhof des Schlosses geht es in den Klostergarten. Der soll Treffpunkt für Kulturliebhaber und Gartenfreunde werden - zur Gartenschau aber vor allem auch danach. Im Schatten des Westwerks blühen Rosen und Duftsträucher. Und es gedeiht sehr viel Gemüse. Auf 800 Quadratmetern wird ein Küchenkabinett angelegt. „Dort wird man Gemüse aus dem Mittelalter, der sogenannten Neuen Welt Amerika und aus der Gegenwart finden“, verspricht Geschäftsführer Jan Holsteg. Am Rand des Küchengartens werden Beerensträucher wie Stachelbeere oder Johannisbeere gepflanzt. Insbesondere alte Gemüsesorten wird man in den Beeten finden. „Früher haben die Leute sich das ganze Jahr über aus dem eigenen Garten ernährt. Da brauchte man Sorten, die auch schon im zeitigen Frühjahr und im Winter geerntet werden konnten“, erklärt Magdalene Winkelhorst vom Gartenschau-Team. Nebenan im Apothekergarten wachsen Arzneipflanzen aus aller Welt. Die heilsamen Kräuter und Gewächse sind in verschiedene Felder aufgeteilt – je nach medizinischer Indikation.

„Es gibt sogar Keuschheitspflanzen, die dürfen in einem Klostergarten natürlich nicht fehlen“, meint Claudia Koch augenzwinkernd. Von der Geophyten-Wiese mit Zwiebelpflanzen wie Iris oder Allium hat man einen guten Blick auf die markante Doppeltürme des Westwerks: „Da kann man das Westwerk auf sich wirken lassen“, sagt die LGS-Geschäftsführerin. Pergolen und Rosenbögen sollen im Remtergarten ein besonderes Ambiente schaffen. Mittendrin wird ein großer Veranstaltungsplatz entstehen. „Da kann ich mir kleinere Kulturveranstaltungen wie Lesungen, ein Jazz-Frühstück oder ein Streichquartett vorstellen“, so Claudia Koch. Aber auch Show-Cooking würde sich anbieten, ist man doch von frischen Kochzutaten praktisch umgeben. Staudenbeete soll es im Remtergarten ebenfalls geben. Gezeigt werden natürlich die Prachtstauden, die in jedem Bauerngarten zu finden sind, wie zum Beispiel Rittersporn und Dahlien. Bis ins Detail ausgearbeitet sind die Pflanzpläne noch nicht. „Wir werden aber auch Exoten wie Artischocke, Banane oder Canna präsentieren“, verrät Magdalene Winkelhorst. Schon jetzt ist aber klar: Der Remtergarten bei der Landesgartenschau wird nicht nur was fürs Auge. „Man wird überall seine Nase dranhalten können, wir werden viel mit Geruch arbeiten“, sagt die Fachfrau der Landesgartenschau Höxter. Und es gibt sogar was zum Schmecken: „Wir haben auch Blühendes für den Teller – essbare Blüten von Taglilie, Glockenblume und Indianernessel.“ „Der neu gestaltete Remtergarten zeigt, wie stark die Klöster unsere Gartenkultur prägten“, betont Claudia Koch. Er werde sich hervorragend in die Klosterregion einfügen. „Er bereichert die Klostergartenroute um ein weiteres faszinierendes Ausflugsziel für jedermann in und um Höxter.“ Die Bauarbeiten in den Teilbereichen der Landesgartenschau werden jetzt nach und nach gestartet. Sobald es im Remtergarten bei Schloss Corvey losgeht, wird die Geschäftsführung auch dort eine Baustellenführung anbieten. Termine werden noch bekanntgegeben.